„Pro Merito – Verleihungsveranstaltung“ in Seibersdorf

„Pro Merito“ wird seit vielen Jahren vom Geschäftsfeld Radiation Safety and Applications in Kooperation mit den Bundesministerien für Landesverteidigung und Sport und für Inneres sowie dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband, dem Österreichischen Roten Kreuz Österreich und dem Österreichischen Verband für Strahlenschutz durchgeführt und sieht die Würdigung einzelner Personen für besondere Verdienste um den Strahlenschutz vor.

Im Rahmen eines Festaktes in der Strahlenschutzakademie Seibersdorf wurden am 15. November 2012 verdiente Damen und Herren von Feuerwehr, Polizei, ÖRK und des Österr. Bundesheeres für ihr Engagement und ihre Leistungen im Bereich Strahlenschutz in Österreich im Beisein höchster Honoratioren und Funktionäre ausgezeichnet. Fachvortrag „Strahlenschutz im Flugverkehr nach Fukushima“.

Nach der Begrüßung und einleitenden Worten durch Frau Dr. Martina Schwaiger, Geschäftsführung der Seibersdorf Labor GmbH und Vorsitzende der Pro Merito Verleihungskommission und Herrn DI Johannes Neuwirth, MSc, Leiter der Seibersdorf Academy, hielt StWm Oliver Foissy einen Fachvortrag zum Thema „Maßnahmen zum Strahlenschutz im Flugverkehr nach Kontaminationsfreisetzung durch KKW Unfälle am Beispiel Fukushima“. Dieser Vortrag war ein Auszug seiner Diplomarbeit zur Erlangung des Strahlenschutz-Leistungsabzeichens in Gold, welches ihm auch nach seinen Ausführungen überreicht wurde.

Großes Ehrenzeichen in Silber am Band

Höhepunkt dieser Veranstaltung war zweifelsohne die Verleihung eine der höchsten Auszeichnungen, die im Strahlenschutz durch die Verleihungskommission zu vergeben ist. Ehrenlandesfeuerwehrrat Univ.Lektor OSR Dr. Otto Widetschek wurde das Große Ehrenzeichen in Silber am Band – in Würdigung seiner Leistungen um den Strahlenschutz in Österreich und über seine Grenzen hinweg – verliehen.

Die Laudatio auf „OWID“ hielt der Präsident des Österr. Bundesfeuerwehrverbandes, LBD Albert Kern. So attestierte Präsident Kern dem Auszuzeichnenden „große Dynamik, Kreativität und einen schier unerschöpflicher Ideenreichtum. Zahlreiche Publikationen, sein über Jahrzehnte angeeignetes Fachwissen und vor allem seine anerkannte Expertenmeinung, nicht nur aus Sicht der Feuerwehren Österreichs, sind von großer Bedeutung. Sein Wirken spannt einen Bogen, der in verständlicher Weise wesentliche elementare Zusammenhänge der Naturwissenschaften für den Laien erklärt, aber auch den hohen Ansprüchen und Maßstäben der Wissenschaft Genüge leistet. Das Besondere an Dr. Widetschek ist, dass sich sein Verständnis von Wissenschaftlichkeit stets der Praxis verpflichtet fühlt und so von der Theorie zur nicht ungefährlichen Einsatzpraxis bei Schadstoffunfällen eine wichtige Verbindung für Einsatzkräfte knüpft“.

Ferner würdigte Präsident Kern, dass „respektvoll anzuerkennen ist, dass der Name Widetschek nicht nur über die Grenzen der Steiermark, sondern auch über jene Österreichs hinaus, sehr eng mit dem Strahlenschutzdienst verbunden ist. Unter seiner Leitung wurden ebenso Lehrunterlagen und Richtlinien des Bundesfeuerwehrverbandes erstellt und herausgegeben, so zum Beispiel die Strahlenschutzausbildung bei den österr. Feuerwehren. Als profunder Kenner des Feuerwehrwesens und nicht zuletzt als anerkannter Experte im Gefahrgutbereich, war Widetschek auch 14 Jahre lang Mitarbeiter des Referates Strahlen- und Umweltschutz in der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes. Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erstellte Widetschek eine der ersten Dokumentationen, die in vielen Bereichen veröffentlicht wurde. Mit seinem jüngstem Werk, dem großen Gefahrguthelfer, hat er auf rund 800 Seiten ein äußerst gelungenes und komplexes Informations- und Nachschlagewerk geschaffen“.

Zum Abschluss seiner Laudatio dankte Präsident Kern dem studierten Atomphysiker, der unter anderem als Dozent an der Zivilschutzschule des BMI Vorträge über Atom- und Kernphysik, Kernwaffen und Strahlenschutz allgemein hielt, als Offizier bei der Berufsfeuerwehr Wien tätig war oder als langjähriger Wegbereiter und -begleiter der Ausbildung an der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark, von 1973 bis 1981 sogar als Leiter derselben, für sein unermüdliches Wirken, gratulierte zur hohen Auszeichnung und wünschte ihm für die Zukunft das Allerbeste.

Weitere Auszeichnungen

Das Ehrenzeichen in Gold (Bruststern) wurde an Wiens Landesfeuerwehrarzt, Dr. Andreas Ziegler, MSc, EMDM, MBA verliehen. Die Laudatio hielt der Leiter des Sachgebietes Strahlenschutz im ÖBFV, BR Ing. Wolfgang Aspeck. Das Verdienstzeichen in Gold wurde verliehen an Oberst Christian Martinz (Laudator ADir. Günter Timal, MBA, MPA), Hauptsanitätsmeister Franz Neuhauser (Laudator Franz Jelinek, Leiter Informationstechnologie und Services im ÖRK-Generalsekretariat), Oberverwaltungsinspektor Georg Bachler, Oberbrandrat Ing. Harald Kreuzer und Oberbrandinspektor Karl Paul. Die Laudationes auf die Feuerwehrmitglieder aus Salzburg hielt Salzburgs Landesfeuerwehrkommandant, Landesbranddirektor Leo Winter.

Für den LFV Oberösterreich konnte OBR Ing. Siegfried Hörschläger begrüßt werden, der u.a. die oberösterreichischen Auszuzeichnenden begleitete. Mit der Verleihung der Verdienstabzeichen in Silber und Bronze an die Vertreter der anwesenden Einsatzorganisationen wurde der Verleihungsakt beendet, welcher von einem Bläserensemble der Militärmusik feierlich umrahmt wurde.

Bericht und Fotos: Thomas Meier

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