50 Jahre Feuerwehrjugend Österreich: Voller Einsatz in Salzburg

Die Große Universitätsaula der Universität Salzburg wurde zum Einsatzort der Feuerwehrjugend: So startete der Festakt anlässlich 50 Jahre organisierte Feuerwehrjugendarbeit in Österreich am 28. September. Die jungen Feuerwehrmitglieder zeigten auf der Bühne ihr Können und demonstrierten im Rahmen einer Löschübung, dass sie bereits in jungen Jahren gut auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind.

Das Jahr 1974 gilt als Geburtsjahr der organisierten Feuerwehrjugendarbeit in Österreich. Seitdem haben sich viele Generationen darum bemüht, junge Burschen – später auch Mädchen – zur Mitgliedschaft in der Feuerwehrjugend zu motivieren.

BFR Manfred Eibl

Heute kann zweifelsfrei festgehalten werden, dass der Fortbestand der Einsatzorganisation Feuerwehr maßgeblich von der Nachwuchsarbeit abhängt. Rund 36.000 Mädchen und Burschen engagieren sich in Österreich in Freiwilligen Feuerwehren. „Die Arbeit meiner Vorgänger hat sich ausgezahlt. Die Saat, die vor über 50 Jahren gesät wurde, ist aufgegangen. Es galt aus einem zarten Pflänzchen eine sich selbst erhaltende Kultur zu entwickeln. Ich bin sehr stolz, dass uns das gelungen ist“, so BFR Manfred Eibl, der für die Feuerwehrjugend zuständige Referatsleiter im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband.

Zahlreiche Ehrengäste haben sich unter die Feuerwehrmitglieder gemischt: Moderatorin Conny Bürgler konnte Bundesministerin Karoline Edtstadler, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Staatssekretärin Claudia Plakolm begrüßen. Als Repräsentanten für das österreichische Feuerwehrwesen waren unter anderem Feuerwehrpräsident Robert Mayer sowie die drei Vizepräsidenten Rudolf Robin, Günter Trinker und Mario Rauch anwesend. Auch internationale Gäste sind der Einladung nach Österreich gefolgt: Der Vorsitzende der Internationalen Jugendleiterkommission Jörn-Hendrik Kuinke (D), der Landesfeuerwehrkommandant aus Liechtenstein Peter Ospelt sowie der Landesfeuerwehrpräsident von Südtirol, Wolfram Gapp waren anwesend.

Moderatorin Conny Bürgler mit Bundesministerin Edtstadler und Landeshauptmann Haslauer

Bundesministerin Karoline Edtstadler: „Fünfzig Prozent der in Österreich lebenden Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Als Europaministerin erfüllt es mich mit Stolz sagen zu können, dass wir damit ein unvergleichlich starkes Ehrenamt haben. Das findet sich in dieser Ausprägung sonst nirgendwo in Europa!  Die Freiwillige Feuerwehr spielt eine tragende Rolle beim Schutz unserer Bevölkerung und unserer Natur. Gerade die letzten Wochen haben gezeigt, dass ihr Einsatz unerlässlich ist für den Zusammenhalt in unserem Land. Herzlichen Glückwunsch der Feuerwehrjugend zu ihrem 50-jährigen Bestehen. Hier wird der Grundstein gelegt für die nächsten Generationen an freiwilligen Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen. Danke für dieses Engagement!“

Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Erst vor kurzem haben wir uns angesichts des Hochwassers in Teilen Österreichs wieder überzeugen können, wie wichtig die aufopferungsvolle und beispielhafte Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehren ist. Angesichts von rund 36.000 Mädchen und Burschen in der Feuerwehrjugend, die sich sehr aktiv den Herausforderungen der Zukunft stellen, muss man sich auch weiterhin keine Sorgen um die Einsatzbereitschaft und Verlässlichkeit unserer Feuerwehren im Dienste der Allgemeinheit machen.“

BFR Eibl mit Jugendstaatssekretärin Plakolm

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm: „Herzliche Gratulation zu fünf Jahrzehnten hervorragender Jugendarbeit! Hier wächst die nächste Generation an Mädels und Burschen heran, die anpacken und helfen lernt und ganz selbstverständlich schon in jungen Jahren mehr tut als ihre Pflicht. Gratulieren möchte ich aber auch zur Idee, die Feuerwehrjugendlichen selbst Ideen einbringen zu lassen an diesem Jubiläumswochenende, so geht echte Jugendbeteiligung. Damit übernehmen die Mädels und Burschen ein Stück Verantwortung für die Zukunft ihrer eigenen Organisation.“

Grußbotschaft von Bundespräsident Van der Bellen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen übermittelte eine Videogrußbotschaft an die Jugendlichen und gratulierte zum Jubiläum: „(…) Das ehrenamtliche Engagement von Zehntausenden Menschen, dessen Wert nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, rüstet unsere Republik mit einem weltweit einzigartigen Feuerwehrsystem hervorragend aus. Die Feuerwehrjugend in Österreich spielt eine entscheidende Rolle in diesem System. Nur durch den Nachwuchs und deren fortlau­fende Ausbildung und Professionalisierung, die Freude an der Zusammenarbeit sowie das Knüpfen von Freundschaften kann unsere Feuerwehr dauerhaft Bestand haben und auch zukünftig Menschen und Tiere in oft herausfordernden Lagen schützen und retten. (…)“

Zeitreise 1974 – 2024

Die Maskottchen der österreichischen Feuerwehren brachten die Festschrift auf die Bühne, BR Christian Fastl präsentierte diese im Anschluss.

E-LBD Wilfried Weissgärber erzählte von den Anfängen der Feuerwehrjugend in Österreich.

Um die Entwicklung der Feuerwehrjugendarbeit in den Bundesländern, in Österreich, aber auch auf internationaler Ebene für die nächsten Generationen festhalten zu können, entstand eine vom Bundeskanzleramt geförderte Festschrift, in der auf über 100 Seiten die Eckpunkte und Meilensteine festgehalten werden.

Auf die Bühne wurden des Weiteren Pioniere der Feuerwehrjugendarbeit gebeten. Die Anfänge und Herausforderungen bei der Gründung von Feuerwehrjugendgruppen und die Entwicklung der Feuerwehrjugendbewerbe auf Bundesebene sowie die Vorbildrolle Österreichs bei der Einführung der internationalen Bewerbe wurden dabei thematisiert. Neben dem Blick in die Anfänge der Feuerwehrjugend führte die Reise über die Gegenwart auch in die Zukunft, in der Jugendliche vor neuen Herausforderungen stehen werden.

Feuerwehrjugendwoche 2025

Der ÖBFV ist seit 2023 Partner des Artenschutzprojekts Bee Wild. Gemeinsam wird die Feuerwehrjugendwoche 2025 geplant.

Der Erhalt der Artenvielfalt und damit verbunden ein gesundes Öko-System kommen uns allen zugute. Die Feuerwehrjugend wird sich im Rahmen einer Feuerwehrjugendwoche in der Osterwoche 2025 gemeinsam mit dem Artenschutzprojekt „Bee Wild“ diesem Thema annehmen. Dafür werden unterschiedliche Projektunterlagen für die Feuerwehrjugendbetreuer-Teams aufbereitet, die dann individuell zur Umsetzung gelangen können. Ziel ist ein aktives Auseinandersetzen der Jugendlichen mit der Wichtigkeit der Artenvielfalt, um so viele Menschen wie möglich zu sensibilisieren und zum Handeln aufzufordern.

BFR Eibl mit Jörn-Hendrik Kuinke, Vorsitzender der Internationalen Jugendleiterkommission des CTIF

Tenor der Veranstaltung war das gemeinsame Lösen von Herausforderungen, denn durch das Miteinander, den Austausch und das Vernetzen der Bundesländer – auch über die Landesgrenzen z.B. nach Liechtenstein oder Südtirol hinweg – kann voneinander profitiert, gelernt und noch rascher umgesetzt werden.

FPräs Robert Mayer

Feuerwehrpräsident Robert Mayer bilanzierte in seiner Grußadresse: “Die Mitglieder und Pioniere von damals sind bereits am Ende ihrer aktiven Feuerwehrlaufbahn angekommen, die Burschen und Mädchen von heute stehen in den Startlöchern. Dieses Wochenende blicken wir nicht nur zurück in die Geschichte der Feuerwehrjugend, sondern im Rahmen eines Feuerwehrjugend-Symposiums auch in die Zukunft. Gemeinsam mit Feuerwehrjugendlichen aus ganz Österreich werden wir uns neuen Herausforderungen stellen und sie aktiv in die Mitgestaltung unserer Zukunft einbinden, ihnen eine Stimme geben. Denn ihr Engagement und Tatendrang zeigen uns bei jeder Gelegenheit, dass sie eine starke Stimme und eine eigene Meinung haben, die eine immens wichtige Rolle spielt. Danke an das Organisationsteam des ÖBFV, des Referates 7-Feuerwehrjugend sowie des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg und all den Unterstützern und Sponsoren, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beitragen!”

Fotos: Mathias Seyfert, Hannah Tiefenthaler

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