Grazie, Trentino!
Mit einer fulminanten Schlussfeier ging die 24. internationale Jugendfeuerwehrbegegnung des CTIF in Trentino/Italien für Österreich sehr erfolgreich zu Ende.
Am Ende der Siegerehrung bestieg die Feuerwehrjugendgruppe aus Guggenberg (OÖ) das Siegerpodest und feierte gemeinsam mit den mitgereisten Fans sowie mit der (ober-)österreichischen Feuerwehrspitze FPräs Robert Mayer und LBDS Michael Hutterer den Weltmeister-Titel. Oberösterreichs Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger war ebenfalls bereits seit dem Bewerbstag dabei und gratulierte den Mädchen und Burschen zu ihren Leistungen persönlich.
Eine Woche ganz im Zeichen des Miteinanders
Jugendliche aus 22 Nationen fanden sich für eine Woche in Borgo Valsugana ein, um neben den Trainingseinheiten und dem Bewerb vor allem die Gemeinschaft als Feuerwehrfamilie zu leben, neue Freundschaften zu schließen und – das wurde bei mehreren Gelegenheiten betont – eine Botschaft für den Frieden auszusenden.
Nach einer Vorführung der Feuerwehrjugend Trentinos in luftigen Höhen mit mehreren Leitern wurde das „Bewerbs-Feuer“ entzündet und die Jugendfeuerwehrbegegnung vom Vorsitzenden der Internationalen Jugendleiterkommission des CTIF Jörn-Henrik Kuinke am 22. Juli bei bester Stimmung offiziell eröffnet.
„Diese Woche besteht aus vielen Veranstaltungen und einem dichten Programm, den Jugendlichen wird richtig was geboten. Es gibt diverse Ausstellungen und Konzerte, die austragende Region hat hier eine hervorragende Gelegenheit, sich zu präsentieren – und das hat sie auch gemacht. Im Rahmen der Vorstellung der Nationen präsentieren die Jugendlichen ihr Heimatland auf der großen Bühne und zeigen, wofür sie stehen. Besonders lebendig wird der Austausch bei der Ausstellung der Nationen: Hier bekommt jedes teilnehmende Land die Möglichkeit, einen Info-Stand in der Innenstadt zu gestalten und Köstlichkeiten von zu Hause zu verteilen. Das kommt bei den Jugendlichen und den Fans, aber auch den Touristen, die dazustoßen, sehr gut an. Und bei der Lager-Olympiade geht es um viel Geschick, die zahlreichen Spiele mit viel Teamgeist zu bewerkstelligen, vor allem aber Spaß dabei zu haben. Das ist gelebtes, uneingeschränktes und beispielloses Miteinander und einfach nur wunderschön“, so der für die Feuerwehrjugend zuständige Referatsleiter im Bundesfeuerwehrverband, Manfred Eibl.
Feuerwehrjugend Guggenberg mit Bestzeit zum Weltmeister-Titel
Besonders spannend war der internationale Feuerwehrjugend-Bewerb, der nach drei Trainingstagen am Donnerstag, 25. Juli, im örtlichen Sportstadion ausgetragen wurde. Die 60 Gruppen aus 22 Nationen waren bestens vorbereitet, bereits im Training zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf Rennen ab. Österreich war mit drei Gruppen aus Oberösterreich vertreten: Bad Mühllacken, Guggenberg und Mitteregg-Haagen-Sand.
Zuletzt beim internationalen Feuerwehrjugend-Bewerb 2017 in Villach für Österreich am Start, hat sich das harte und intensive Training für Guggenberg aus dem Bezirk Vöcklabruck ausgezahlt: Erster Platz in der gemischten Wertung (Mädchen und Burschen in einer Gruppe gemischt) und somit Feuerwehrjugend-Weltmeister! Mit einer fehlerfreien Zeit von 36,34 auf der Hindernisbahn und 61,95 beim Staffellauf (1075,71 Punkte) ließen die Jugendlichen die Konkurrenz hinter sich. Platz zwei ging an Polen (1071,53 Punkte), den dritten Platz holte eine Gruppe aus Tschechien (1069,06 Punkte).
Die Mädchen-Gruppe aus Mitteregg-Haagen-Sand erreichte hinter den Gruppen aus Tschechien (1065,52 Punkte), Polen (1058,68 Punkte) und Italien (1056,92 Punkte) mit 1054,50 Punkten den vierten Platz in der Mädchenwertung, Bad Mühllacken erkämpfte sich in der gemischten Wertung den achten Platz mit 1063,52 Punkten.
„Ich gratuliere den Mädchen und Burschen zu diesen tollen Leistungen. Sie haben monatelang auf diesen Tag hingearbeitet, trainiert und alles gegeben. Die Gruppen der anderen Nationen sind heuer besonders stark gewesen, es war spannend bis zum Schluss. Ich bin stolz auf unsere Feuerwehrjugend, dass sie sich dieser Herausforderung gestellt, dabei Teamgeist und Zusammenhalt bewiesen hat und den Weltmeistertitel zurück nach Österreich geholt hat. Besonders beeindruckt hat mich in dieser Woche dieses unbeschwerte und ausgelassene Miteinander. In den Augen der Jugendlichen war so viel Freude und Spaß zu sehen, das motiviert für die Zukunft und stimmt zuversichtlich“, so Feuerwehrpräsident und Landesfeuerwehrkommandant von Oberösterreich Robert Mayer.
Bewerbsleitung in österreichischer Hand
Bereits seit 1979 obliegt die Leitung dieses internationalen Bewerbs einem österreichischen Vertreter. 2024 übernahm nach Wilfried Weissgärber, Ignaz Mascha und Alfred Deschberger ein neues Gesicht. Zum ersten Mal war heuer Michael Wagner in der Verantwortung: „Das war natürlich nicht mein erster Bewerb, an dem ich teilgenommen und mitgearbeitet habe, aber in der Rolle des Bewerbsleiters geht man schon anders an diese Woche heran. Das ist eine unglaubliche Teamleistung, vieles läuft im Hintergrund, das sieht man nach außen hin gar nicht. Es wurde monatelang vorbereitet und daran gearbeitet, eine reibungslose Veranstaltung und tolle Bewerbsbedingungen zu organisieren. Aus meiner Sicht ist das gelungen. Ich bedanke mich beim Organisationsteam sowie bei allen Bewertern und Unterstützern, die zum Gelingen dieses Bewerbs beigetragen haben.“
Bevor das letzte Feuerwehrjugend-Mitglied das Stadion nach der Schlussfeier verlassen hat, wurde der Austragungsort der nächsten internationalen Jugendfeuerwehrbegegnung bekannt gegeben – der Beschluss ist bereits vor wenigen Wochen gefallen: die deutsche Bundeshauptstadt Berlin wird im Jahr 2026 nicht nur die besten Feuerwehrjugendgruppen der Welt, sondern auch die besten aktiven Feuerwehr-Bewerbsgruppen und Feuerwehr-Sportwettkämpfer begrüßen! In diesem Sinne: Grazie, Trentino – bis bald, Berlin!
Fotos: Hermann Kollinger und August Thalhammer