Beim 21. Ordentlichen Landes-Feuerwehrtag in St. Anton am Arlberg wurde der im vergangenen Jahr neu gewählte Tiroler Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls wurde Hannes Mayr als sein Stellvertreter für die kommende fünfjährige Funktionsperiode wiedergewählt.
- Jakob Unterladstätter (einstimmiges Wahlergebnis) und Hannes Mayr (33 von 35 Stimmen) erhalten höchste Zustimmung von den Delegierten der Bezirks-Feuerwehrverbände und stehen damit für die kommende fünfjährige Funktionsperiode an der Spitze der größten Einsatzorganisation im Land Tirol
- LHStv Josef Geisler und Landes-Feuerwehrkommandant außer Dienst Peter Hölzl erhielten für ihr Wirken im Tiroler Feuerwehrwesen die Ehrenmitgliedschaft des Landes-Feuerwehrverbandes
- Florianiplakette in Gold für ehemaligen BEG-Geschäftsführer und TIWAG-Vorstand Johann Herdina für seine große Unterstützung der Tiroler Feuerwehren
Beim diesjährigen Landes-Feuerwehrtag in St. Anton wurde ein weiteres Kapitel in der erfolgreichen Geschichte des Tiroler Feuerwehrwesens geschrieben. Die Delegierten haben einstimmig Jakob Unterladstätter und mit großer Mehrheit Hannes Mayr in ihren Funktionen wiedergewählt, was die Anerkennung ihrer herausragenden Arbeit und Hingabe zur Führung des Landes-Feuerwehrverbandes widerspiegelt.
Im Rahmen der Tagung, welche mit einem landesüblichen Empfang der Schützenkompanie St. Anton am Arlberg sowie Musikkapelle St. Anton am Arlberg eröffent wurde, bot der Landes-Feuerwehrtag außerdem eine Plattform für Diskussionen über jene Ereignisse, die unsere Feuerwehren in den letzten Wochen und Monaten gefordert haben. In zwei informativen Interviewrunden wurden wichtige Feuerwehrthemen erörtert und Lösungsansätze diskutiert, um das Feuerwehrwesen im Hinblick auf die Herausforderungen der Zeit weiterzuentwickeln. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Partnern der Feuerwehren und befreundeten Einsatzorganisationen folgten der Einladung und zeigten ihre aufrichtige Dankbarkeit und Wertschätzung für die unermüdlichen Leistungen und den selbstlosen Einsatz der 33.155 Feuerwehrmitglieder in Tirol, die Tag und Nacht bereitstehen, um unsere Gesellschaft zu schützen.
Große Anerkennung und Dankbarkeit gegenüber den Tiroler Feuerwehren
„Als Landeshauptmann bin ich stolz auf die vielen Feuerwehrmänner und -frauen, die in unserem Land mehr tun, als sie müssten. Unzählige Male habe ich, mit dem Funk in der Hand und von der Florianstation in Galtür aus, hautnah den selbstlosen Einsatz meiner Kameradinnen und Kameraden miterlebt. Ohne diese Einsatzbereitschaft und die beeindruckende Mann- und Fraustärke in allen Tiroler Gemeinden, würde aus einem Einsatz schnell eine Katastrophe werden. Der Leitspruch ‚Gott zur Ehr, dem Nächsten zu Wehr‘ beschreibt die Demut vor dem, was der Mensch nicht kontrollieren kann, und die Hilfsbereitschaft eines jeden einzelnen. Zuletzt haben wir bei den Starkniederschlägen Ende August gesehen, dass die Feuerwehren in Tirol gut ausgebildet und ausgestattet sind, und einen unbezahlbaren Dienst leisten. Die gesamte Gesellschaft tut deshalb gut daran, allen, die sich in einer Einsatzorganisation engagieren, mit Respekt, Wertschätzung und Dankbarkeit zu begegnen“, spricht LH Anton Mattle im Rahmen des Feuerwehrtages den Feuerwehrmitgliedern seinen Dank aus.
Dem pflichtet auch Sicherheitslandesrätin Astrid Mair zu: „Die Feuerwehr ist als größte Einsatzorganisation Tirols aus unserem Sicherheitsapparat nicht wegzudenken. Die 357 Feuerwehren übernehmen eine wesentliche Aufgabe zum Schutz unserer Gesellschaft, die es ermöglicht, dass wir hier in einem der sichersten Länder der Welt leben dürfen. All das funktioniert nur durch die Einsatzbereitschaft der größtenteils ehrenamtlichen Feuerwehrleute, die auch in ihrer Freizeit für uns Tirolerinnen und Tiroler da sind. Als Jugendlandesrätin möchte ich darüber hinaus die besondere Bedeutung der Feuerwehrjugend betonen. Diese ist nicht nur als Nachwuchsschmiede für die Tiroler Feuerwehren von großer Bedeutung, sondern erfüllt auch eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Denn in der Feuerwehrjugend lernen Nachwuchsfeuerwehrfrauen und -männer Verantwortung zu übernehmen, einander zu helfen und zusammenzuarbeiten.“
Tief bewegt und dankbar für das Vertrauen, das die Delegierten aus den Bezirken bei dieser Wiederwahl ausgesprochen haben, zeigen sich auch Jakob Unterladstätter und sein Stellvertreter Hannes Mayr. “In den kommenden Jahren stehen wichtige Herausforderungen an. Die Entwicklungen im Energiebereich, wie die Elektromobilität und der großflächige Ausbau von Photovoltaik erfordern auch Anpassungen bei den Feuerwehren. Zudem rüstet man sich gemeinsam mit dem Land Tirol und weiteren Einsatzorganisationen für mögliche Strommangellagen und Blackouts. Die Stärkung des Ehrenamtes und die Balance zwischen Belastung und Überforderung im Bereich der freiwilligen Feuerwehren sind neben der Teuerung weitere Schlüsselthemen. Nicht zuletzt müssen wir uns auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten, indem wir unsere Einsatzstrategien sowie die Ausrüstung anpassen und feststellen, dass die Abstände zwischen hundertjährigen Ereignissen scheinbar immer kürzer werden”, geht Jakob Unterladstätter gestärkt aus der heutigen Wahl, um mit Entschlossenheit und Kameradschaft die Herausforderungen der kommenden Funktionsperiode anzugehen.
Das neu und wiedergewählte Landes-Feuerwehrkommando v.l.n.r. LH Anton Mattle, Landes-Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Hannes Mayr, Sicherheitslandesrätin Astrid Mair, Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter, Landes-Feuerwehrinspektor Alfons Gruber
Zwei neue Ehrenmitglieder und eine Florianiplakette in GOLD
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung von Ehrenmitgliedschaften an zwei verdiente Persönlichkeiten.
- Peter Hölzl blickt auf eine lange Feuerwehrkarriere zurück, in der er u.a. von 2013 bis 2022 als Landes-Feuerwehrkommandant an der Spitze des Verbandes stand, das Feuerwehrwesen weiterentwickelte und in vielen Bereichen prägte. Sein Grundsatz war dabei, dass jede Gemeinde, jede Talschaft eine schlagkräftige und auf die Bedürfnisse ausgerüstete Feuerwehr benötigt, um in Krisenzeiten bereitstehen zu können. Daher setzte er sich intensiv auch für den Erhalt der kleinen Feuerwehren sowie eine entsprechende Ausrüstung und Ausbildung im Katastrophenbereich ein. Auch die Landes-Feuerwehrschule Tirol wurde unter seiner Führung zu einem österreichweiten Kompetenzzentrum ausgebaut.
- Josef Geisler, als für die Feuerwehren zuständiges Regierungsmitglied in den Jahren 2013 bis 2022, lag es stets sehr am Herzen, die Tiroler Feuerwehren seitens des Landes Tirol umfassend zu unterstützen. Gerade bei zahlreichen Übergaben von Katastrophenschutzgeräten wie Großpumpen und mobilen Stromerzeugern oder Segnungen von neuen Feuerwehrfahrzeugen und Gerätehäusern stellte er immer die große Bedeutung und den Wert der Tiroler Feuerwehren für das Land Tirol und seine Bevölkerung in den Mittelpunkt.
Die beiden Ernennungen zum Ehrenmitglied sind nicht nur ein Zeichen der tiefen Dankbarkeit, sondern auch eine Anerkennung für das Wirken von Peter Hölzl und Josef Geisler zum Wohle der Tiroler Feuerwehren und unserer Gesellschaft.
Besonders hervorzuheben ist auch die Verleihung einer der höchsten Auszeichnung für Zivilpersonen, der Florianiplakette in GOLD an Johann Herdina, der sich über viele Jahre hinweg mit Leidenschaft und Engagement in seinen Funktionen als Geschäftsführer der Brenner Eisenbahn Gesellschaft und Vorstand der TIWAG für das Tiroler Feuerwehrwesen eingesetzt hat.
Zur Person des Landes-Feuerwehrkommandanten für die kommende Funktionsperiode:
Jakob Unterladstätter trat im März 1982 in die Feuerwehrjugend Strass im Zillertal ein, wurde Ende 1985 in den Aktivdienst überstellt und nach mehreren Jahren als Gruppen- und Zugskommandant war er von 2003 bis 2015 Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Strass. Auf Bezirksebene wirkte er von 2013 bis 2015 als Abschnittskommandant des Abschnittes Jenbach, übte anschließend drei Jahre das Amt des stellvertretenden Bezirks-Feuerwehrkommandanten aus, bis er 2018 zum Bezirks-Feuerwehrkommandanten des Bezirkes Schwaz gewählt wurde. Jakob Unterladstätter hat in dieser Zeit viele Aufgaben und Herausforderungen auf allen Ebenen angenommen und kennt das Feuerwehrwesen von der Feuerwehrjugend aufwärts.
Foto: Manuel Würtenberger