CTIF Delegiertenversammlung in Wien
Die Funktionäre des internationalen Feuerwehrverbandes CTIF treffen sich jährlich zur Delegiertenversammlung. Nachdem der für heuer geplante Austragungsort St. Petersburg aufgrund der Suspendierung Russlands nicht mehr in Frage kam, sprang Wien ein.
CTIF Präsident Milan Dubravac begrüßte die Gäste aus rund 30 Nationen und weitere, die über Videokonferenz zugeschalten waren, gemeinsam mit Feuerwehrpräsident Robert Mayer im kleinen Wappensaal des Wiener Rathauses. Am weitesten angereist waren Vertreter des japanischen und chilenischen Feuerwehrverbandes. Juan Carlos Field unterzeichnete als Vizepräsident der Organisation amerikanischer Feuerwehren eine Absichtserklärung zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem CTIF. Diese Organisation ist die weltweit größte Organisation für die internationale Zusammenarbeit zwischen Feuerwehrinstitutionen. Sie wurde von und für Feuerwehrleute auf dem amerikanischen Kontinent gegründet und besteht aus 31 aktiven Mitgliedern und 7 angeschlossenen Mitgliedern, die Feuerwehreinrichtungen aus 13 Ländern und über sie mehr als 1,5 Millionen Feuerwehrleute vertreten.
Im Laufe der Versammlung sprach – über Videokonferenz zugeschalten – auch ein Vertreter der Feuerwehr Teheran im Iran zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Japans Feuerwehrpräsident Toshifumi Akimoto stellte das neue Gebäude des japanischen Feuerwehr- und Katastrophenschutzverbandes vor.
Fünf Funktionäre gewählt
In Wien wählten die Delegierten zudem vier neue Vizepräsidenten: Otto Drozd (USA), Luc Faes (Belgien), Martin Nekula (Tschechische Republik) und Nedeljko Vukalović (Kroatien). Roman Sykora, Leiter des ÖBFV-Sachgebiets gefährliche Stoffe und Einsatzoffizier der Berufsfeuerwehr Wien, wurde in seiner Funktion als CTIF-Generalsekretär für weitere vier Jahre bestätigt.
weitere Beschlüsse
Die Delegiertenversammlung beschloss im weiteren Verlauf der Tagesordnung das Budget für das kommende Jahr. Dieser Tag hatte zudem das Ziel, aktuelle Herausforderungen und Projekte vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren. Dazu berichteten der Präsident, der Generalsekretär und die sieben Vizepräsidenten sowie Kommissionsvorsitzende, die unterschiedliche Schwerpunkte abdecken. Ebenfalls Teil des heurigen Programms waren Fachvorträge zu zahlreichen Themen, welche die Feuerwehrwelt aktuell beschäftigen. Dazu zählen beispielsweise die Herausforderungen mit Lithiumbatterien und den Klimaveränderungen.
Gerald Schimpf von der Berufsfeuerwehr Wien präsentierte als Vorsitzender der Historiker-Kommission des CTIF eine neu erarbeitete Auszeichnungsrichtlinie für das internationale Feuerwehrwesen, um verdiente Mitglieder und Partner zu ehren.
Anschließend hielt der scheidende Vizepräsident Zdenek Nytra einen Vortrag über seinen Vorschlag für eine neue Wettbewerbskommission.
Beide Anträge wurden einstimmig angenommen.
Vorschau
Im Jahr 2024 wird die Delegiertenversammlung in Oslo, Norwegen stattfinden. Wenige Wochen später treffen sich die besten Feuerwehrjugendgruppen zum internationalen Bewerb im italienischen Trentino.
„Ich bin sehr stolz, dass wir so viele Nationen in Österreich willkommen heißen durften. Dieser internationale Austausch zeigt, dass in vielen Ländern die gleichen Herausforderungen auf uns Feuerwehren warten. Das Rad muss niemand neu erfinden, umso wichtiger ist, dass wir als nationale Verbände enger zusammenrücken und voneinander lernen“, resümiert Feuerwehrpräsident Robert Mayer.
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