Die Feuerwehr ist schon lange keine reine Männerdomäne mehr. Immer mehr Frauen und Mädchen finden den Weg in die Feuerwehrjugend und den Aktivdienst, ob in Berufsfeuerwehren, Freiwilligen Feuerwehren oder Betriebsfeuerwehren.
Auch wenn das in Bezug auf die Gesamtzahl „nur“ 7,6% bedeutet, so hat sich die Anzahl von Mädchen und Frauen im Feuerwehrdienst in den letzten zehn Jahren doch mehr als verdoppelt, Tendenz steigend.
Ob als Atemschutzgeräteträgerin, im Einsatzdienst, als Jugendbetreuerin, Kraftfahrerin, Kommandantin, Berufsfeuerwehr-Offizierin oder Sachgebietsleiterin im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband: Tausende Frauen engagieren sich tagtäglich großteils ehrenamtlich bei einer der rund 4.800 österreichischen Feuerwehren.
Der Weltfrauentag ist Anlass, stellvertretend für diese vielen Mädchen und Frauen im Feuerwehrdienst drei etwas genauer vorzustellen:
BI Gabriele Kogler
Mit Brandinspektorin Gabriele Kogler stellen wir eine Kameradin vor, welche durch ihren Fleiß, ihren Ehrgeiz und ihren Weitblick eine ganz besondere Rolle in ihrer Wehr eingenommen hat. Sie ist stellvertretende Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr St. Johann im Lavanttal (Kärnten).
Mit 15 Jahren trat Gabriele Kogler der Freiwilligen Feuerwehr bei. Dort übernahm sie rasch die Funktionen der Atemschutz-Beauftragten und Schriftführerin. Zahlreiche Kurse und Fortbildungen wurden von ihr besucht, unter anderem das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold absolviert, welches als die „Feuerwehr-Matura“ gilt.
„Für Außenstehende ist die Position einer Frau in männerdominierenden Funktionen anfangs etwas ungewohnt. Zu Beginn galt es sich dabei schon zu beweisen. Doch der Zusammenhalt in der Mannschaft und das gemeinsame Ziel anderen Menschen zu helfen, gibt die Marschrichtung vor – und dabei gibt es keinen Unterschied ob Mann oder Frau“, so die Funktionärin. „Es ist auch heute noch schwer, die langjährigen Verhaltensmuster früherer Generationen aufzubrechen. Eine klare Linie und hierarchische Ebenen bei Einsätzen sind und bleiben deshalb notwendig. In der Kameradschaft ist aber das Wir-Gefühl wegweisend.“
OBI Iris Mader
Als Kommandant-Stellvertreterin ist sie in der Feuerwehr Stadtbergen, eine von fünf Feuerwehren in der Stadtgemeinde Fürstenfeld (Steiermark), tätig. Im März 2021 erwartet sie ihr erstes Kind.
Die 32-jährige, welche seit 2001 Mitglied der Feuerwehr ist, wurde 2019 in ihre Funktion gewählt, vorher war sie schon Teil des Kommandos, wo sie als Schriftführerin tätig war. Im zivilen Beruf ist sie Diplomkrankenschwester.
Bei der Frage, wie es ihr als Frau bei der Feuerwehr geht, antwortete sie: „Sehr gut, ich weiß, dass ich eine großartige Unterstützung durch die Männer unserer Feuerwehr habe, sie stehen geschlossen hinter mir.“
Iris Mader ist nicht die einzige Frau in Führungspositionen in den Feuerwehren der Stadtgemeinde Fürstenfeld. In Altenmarkt bei Fürstenfeld übt OBI Birgit Gutmeier das Amt der Kommandant-Stellvertreterin aus.
Carmen Breitwieser
Stellvertretend für die vielen Frauen im oberösterreichischen Feuerwehrwesen stellen wir Frau Mag.a Carmen Breitwieser vor. Die ehemalige Bezirkshauptfrau von Steyr-Land und nunmehrige Leiterin der Direktion für Inneres und Kommunales (IKD) beim Amt der Oö. Landesregierung ist seit 1. Februar 2021 Mitglied der Oö. Landes-Feuerwehrleitung und damit die erste Frau im höchsten Führungsgremium des oö. Feuerwehrwesens.