Gas-Trainingszentrum in der NÖ Landes-Feuerwehrschule um Übungsstraße erweitert
Optimale Ausbildung garantiert rasche und richtige Hilfe im Ernstfall
St. Pölten (26.9.2013); Unfälle mit austretendem Gas können schwerwiegende Folgen haben – nicht zuletzt auch für die Einsatzkräfte vor Ort. Um derart gefährliche Einsatzszenarien realitätsnahe zu üben, wurde am Gelände der NÖ Landes-Feuerwehrschule in Tulln ein europaweit einzigartiges Gastrainingszentrum für die Rettungskräfte von Feuerwehr und EVN errichtet, das nun in den letzten zwei Jahren um eine Übungsstraße erweitert wurde. Die Gesamtkosten betrugen knapp 1 Mio. Euro.
„Mit der Inbetriebnahme dieser hochmodernen Übungsstraße für Erdgasgebrechen ist die Voraussetzung gegeben, dass sich die Blaulichtorganisationen, insbesondere die Feuerwehr, noch besser als bisher auf Gefahrensituationen bei Erdgasgebrechen vorbereiten können“, sagt Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner. „Ein Blick in die Statistik zeigt uns, dass diese Übungsstraße notwendig ist: allein in Niederösterreich werden rund 250.000 Haushalte mit Gas versorgt.“
Der für den Katastrophenschutz zuständige Landesrat Dr. Stephan Pernkopf ergänzt: „Wir gehen einen europaweit einzigartiger Weg in Tulln, weil hier die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr gemeinsam mit dem Energieversorger praxisnah den Ernstfall üben können. Die optimale Ausbildung ist wesentlich, um im Ernstfall rasch und richtig handeln und helfen zu können.“
Schulungsstrecke: Gasspüren im Freien
Die Kooperation zwischen der NÖ Landes-Feuerwehrschule in Tulln und EVN ermöglicht die Aus- und Weiterbildung unter realen Bedingungen: Jährlich werden nun mehr als 300 EVN Mitarbeiter auf der neu errichteten Schulungsstrecke am Gelände der NÖ Landes-Feuerwehrschule das Löschen von Gasbränden und Gasspüren im Freien üben.
Die Ausbildung der Mitarbeiter wird dabei so realitätsnah als möglich gestaltet. Im Übungsbetrieb werden daher unter kontrollierten Bedingungen verschiedene Szenarien von Gasgebrechen dargestellt. „Diese Praxisschulungen bilden den Kern des Aus- u. Weiterbildungsprogramms für den Störungsdienst der EVN“, so EVN Vorstandssprecher Dr. Peter Layr im Rahmen der Inbetriebnahme.
Feuerwehrmitglieder für unterschiedliche Szenarien geschult
Auch Ausbildner und Teilnehmer der Feuerwehrschule können die Übungsstraße nutzen und werden dabei von EVN Mitarbeitern unterstützt. „Simuliert wird dabei etwa das Szenario, dass ein Auto einen Gaszählerkasten beschädigt. Dabei muss die Feuerwehr unter Erdgasaustritt die Unfallstelle absichern und den Lenker sicher bergen“, erklärt Landesfeuerwehrkommandant Dieter Fahrafellner.
Übung unter realen Bedingungen im Gastrainingszentrum
Bereits seit mehr als zwei Jahren ist das Gastrainingszentrum in Betrieb. In jedem Raum des Übungshauses wurden Gasleitungen verlegt, die durch künstliche Lecks manipuliert werden können.
Den zu schulenden Einsatzkräften von Feuerwehr und EVN bietet sich ein Szenario, das sich zu 100 Prozent mit einem realen Einsatzbild vergleichen lässt. Schritt für Schritt müssen sie vorgehen, um eine drohende Katastrophe abzuwenden. Es gilt nicht nur die tatsächlich aufgetretene Gaskonzentration zu messen, in der Folge das Leck zu suchen und das Gebäude zu be- oder entlüften. Die Helfer müssen das Gebäude – geschützt durch Atemschutzgeräte – auch nach vermissten Personen durchsuchen.
Text und Bild: Land NÖ